Samstag, 6. Oktober 2012

Sterben

Es ist eine gute Art, ein Niemand zu sein, indem man niemals liebt. Es ist auch die am schwersten bekömmliche Art, denn niemand sein und niemanden lieben? Was macht man dann, wie lebt man weiter?
Ein Niemand zu sein weil man liebt und nichts anderes sein will als ein Liebender ist auch nicht angenehm, aber okay, denn man hat alles, was man braucht. Einen Sinn, ein Ziel, die Freude, die Dramatik. Absoluter Lebensgeist. Es bringt ein schier um vor Demütigung und Freude. Zumindest ist man für sich selbst jemand, auch wenn man von außen betrachtet ganz bestimmt ein Niemand ist.
Doch nicht zu lieben, dass ist, innen wie außen, eine Tortur. Da gibt es nichts zu denken, nichts, wofür man kämpfen kann und was ist Leben und Kampf? Es ist Sterben. Und von da an ist es nur ein kleiner Schritt Richtung Tod.

Und alles, was ich jemals wollte, warst Du. Was davon blieb ist Erinnerung und kein Tröpfchen Liebe. Nicht einmal Hass.