Samstag, 31. Dezember 2011

Kann man sich mutwillig ändern?

Ein neues Jahr. Ich hasse 2011. Es gab Momente, in denen ich liebte. Es gab Momente, in denen ich starb. ich bin kein Fan von Theatralik. Ich bin kein Fan von diir. Und als ich vorhin sagte, im neuen Jahr, du sollest gehen. da meinte ich das ernst. Für einen  Moment, gar winzig,da habe ich dich fast gehasst, ich habe dich angeschrien, ich habe dich geschlagen und dann bin ich gegangen, mit nem Anderen, Arm in Arm. Ich habe dich stehen lassen. Wie damals. Vielleicht, vielleicht, habe ich Dir das Herz gebrochen. Es ist mir genau jetzt, vollkommen egal. Ich habe mich geändert. Es ist möglich.

Freitag, 9. Dezember 2011

Wie weit muss ich rennen, um vor mir selbst zu fliehen?

Renn um Dein Leben. so tue ichs. Um ja nicht im Moor der Trauer zu versinken oder durchzudrehn bei dem Gestank der Lügen unserer Gesellschaft. Renn um Dein Leben, doch erwarte nicht, irgendwo anzukommen, denn das wirst du nicht, niemals. Glaub mir, ich habe es versucht. Ich bin schneller gelaufen, als ich konnte. Ich habe mich verloren, ich bin mir hinterhergerannt, ich habe mich rennen lassen und bin stehen geblieben. Der Kampf ist sinnlos, er war es schon immer. Nur glauben wir urtümlicherweise ständig, das alles besser wird, dass wir eine Chance haben. Dem ist nicht so. Wir sind verloren. Kein Pessimismus. Wahrheit. Gewöhn dich dran. Niemand hat gesagt, dass das Leben leicht ist.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Wieso beschließt man, auf Essen zu verzichten?

Zu hungern ist wie fliegen. Irgendwann, so nach den ersten 30-40 Stunden hebst du ab und schwebst über allen Sorgen und Pflichten. Natürlich ist der Aufprall hart und er kommst gewiss, dessen ist man sich bewusst, aber vielleicht ist das Risiko zu verlockend, die Schwerelosigkeit zu anziehend, dass man sich nur mt Mühe entziehen kann. Man kommt an seine Grenzen und erfährt, wie lange Zeit man ohne Essen leben kann und wie gut man sich dabei fühlt, wie wertvoll, wie liebenswert. Die Leere bleibt weiterhin vorhanden, wird sogar noch größer, doch man sieht es mehr als Freiheit an, nicht als Hoffnungslosigkeit. Man sieht dem Tod ins Auge und es gefällt einen, was man sieht. Man hat keine Angst mehr, nur vor dem Leben. Ich werde das Gefühl nie vergessen, ohne Magen, nachts, auf dem Feld zu liegen und zu lachen. Als gäbe es einen Grund. Doch es gab einen, ja. Es war das pure Glück, nichts war unmöglich. Es schimmerte alles lila und smaragdgrün, ich sah Lilien und Engel, ich begann zu begreifen, wer ich war und wer ich sein wollte, was ich liebte und was nicht. Ich begriff, mehr als je zuvor. Hätte ich nur nie wieder angefangen zu essen. Wäre ich nur auf meiner Wolke geblieben. Vielleicht hätt ich dann sogar noch die Zeit gehabt, meine Pläne, perfekt zu sein, umzusetzen.
Man hört nicht auf zu essen, weil man keinen Hunger hat. Man hört auf, weil man sich zu stark nach Nahrung sehnt.

Dienstag, 29. November 2011

Warum bist Du der wundervollste Mensch bist, den ich kenne?

Du kamst hier an in deiner kindischen, schüchternen Art, vielleicht noch völlig charakterlos, keine besonderen Hobbys, ein wenig untersetzt, nerviges Lachen, dümmlicher Humor. Du kamst in diesen Raum und ich war selbst noch ein Kind und ich sah Dich zum ersten Mal. Du warst an sich nicht besonders, doch ab diesem Augeblick wusste ich was Liebe ist, und das ist beachtlich für eine Zehnjährige. Es ab kaum jemand, der mit dir redete, warum auch, du warst nicht besonders interessant, nicht für sie, aber für mich schon. Wir beide haben uns unterhalten und dann, nach vielen, unglaublich vielen Monaten kamen wir zusammen. Doch du hast mich nicht geliebt, zwar hast du es gesagt, aber du hast dich trotzdem von mir getrennt, also bleibt für mich da kein Zweifel. Du begannst, dich zu verändern. Wurdest laut und die Meinung anderer wude dir plötzlich übermäßig wichtig. Du hast noch mit mir geredet, meintest, du würdest die Trennung bereuen, aber das wir icht zueinander passen würden und du jetzt gehen müsstest. Und du gingst. Noch heute sehe ich, wie du davongehst. Ich war zu klein und zu dumm um zu realisieren, dass ich dich für immer verlieren würde und das dies ganz ehrlich die letzte Chance darstellte, mit dir normal und gleichgestellt zu reden, und so lief ich nicht hinterher.
Natürlich bin ich selbst Schuld, doch die Tatsache ist, du hast mein Herz gebrochen, oder? Und nicht wie üblich ist es nicht wieder geheilt seit damals. Du bist der wundervollste Mensch für mich, weil du mich zum Lachen bringen konntest und weil du mir in jeder Situation den richtigen Rat geben konntest, wenn du es wolltest. Du bist der Beste für mich, weil du wunderschön bist, jetzt sogar äußerlich, jeder ist neidisch auf dich, das musst du wissen. Ich liebe dich, weil du mir irgendwie ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit gegeben hast, was ich nie irgendwo anders spüren konnte als in deiner Nähe.
du bist unglaublich, weil du von Allen immer schon der Witzigste warst und der Schlagkräftigste, auf der anderen Seite aber auch Hilfsbereiteste und Traurigste von Allen.
Du bist der Beste, Florian, und ich würde alles für dich tun. Einfach, weil es mir nirgendswo besser ging als bei dir und weil dir das noch nicht mal klar war.
Jeder liebt dich, mein Engel, doch ich hbae dich schon in deiner schlechtesten Zeit geliebtwo jeder dich noch  gemieden hat. Ich war immer für dich da. Wieso zählt das nicht?


Sonntag, 27. November 2011

Darf ich verschwinden?

Es wird immer Augenblicke geben, in denen Du hoffst, verschwinden zu können, oder eine andereWahl getroffen zu haben. Doch dann ist es zu spät und Du stehst da und musst da durch. Es ist so leicht, nein zu sagen. Aufzugebn, sich umzudrehen und zu verschwinden. Du hast immer die Möglichkeit dazu, also mach andere Leute nicht für das verantwortlich, was du bist oder ebend nicht bist. Und wenn du dich entschließt, zu bleiben, dann macht das aus dir einen mutigen und ehrenvollen Menschen, doch wenn du dich entschließt, zu gehen, dann hast du das Recht dazu und es ist okay. Doch lebe mit den Konsequenzen, Darling.

Donnerstag, 17. November 2011

Stehe ich auf, oder bleibe ich liegen?

Sich über die kleinen Dinge freuen. Sich engagieren. Spaß haben. Verlieben. Tanzen und feiern. Die Welt um sich vergessen lernen. Genießen. Nicht aufgeben. Die Sache von der anderen, guten Seite betrachten. Ängste überwinden. Tief Luft holen. Auch mal was riskieren. Das Leben leben. Motivieren. Auf dem Boden bleiben. Fliegen. Seinen eigenen Weg gehen. Über Kleinigkeiten lachen können. Dir Briefe schreiben. Dich niemals loslassen. Sich auf morgen freuen. Die Welt optimistisch betrachten. Perfekt sein. Sich nicht für die Meinung anderer interessieren.
Dich lieben und auf alles andere scheißen.

Mittwoch, 16. November 2011

Wann hat es begonnen, aufzuhören?

Du bist verliebt, das ist okay.
Du gibst alles, was du hast, deine Würde, deine Zeit, schließlich dich selbst.
du verlierst dich und du verlierst ihn und du wirst es nie zurück bekommen, niemals, wenn du hier sitzen bleibst und weinst, doch du kommst klar, eigentlich.
Du liebst ihn weiter, weil er dich an etwas erinnert. An bessere Zeiten vielleicht oder an das, was du sein könntest.
Du beginnst, dich zu hassen, weil du nichts lieben kannst, was er nicht liebt. Du hörst auf, zu essen oder zu schlafen, oder auf dich aufzupassen. Vielleicht, weil du es nicht mehr kannst oder auch vielleicht, weil du es nicht willst, ganz egal, du denkst nicht drüber nach.
Du tust dir weh, damit dir sicher sein kannst, dass du noch da bist.
Du kotzt dir die Seele aus dem Leib mit der Hoffnung, auch den Schmerz loswerden zu können.
Wann hast du beschlossen, dass sterben besser ist als zu leben? Wann hast du dich gegen dich selbst entschieden?
Wann hat es aufgehört, okay für dich zu sein?

Donnerstag, 10. November 2011

Bin ich allein?

Man könnte meinen, jeder Mensch wird geliebt, jeder Mensch würde vermisst werden wenn er eines Tages nicht mehr da sein würde, jeder Mensch hat Freunde oder zumindest einen Einzigen. Mag sein, das jeder Mensch wertvoll ist, aber ist am Ende nicht jeder für sich selbst verantwortlich ganz allein Urheber seiner Handlungen und deren Auswirkungen auf sein Leben? Ist nicht am Ende, wenn es wirklich darauf ankommt, jeder völlig auf sich gestellt und sollte nichts auf die Meinungen und Ratschläge anderer setzen? Ich denke, ganz am Schluss des Weges, wenn der Abgrund sich offenbahrt, muss jeder für sich entscheiden, ob er springt oder nicht, egal wie beliebt er war oder wie viel Gutes er geleistet hat. Ganz am Ende ist jeder gottverdammte Mensch ganz allein.

Montag, 7. November 2011

Musst du loslassen, was du liebst?

Wir leben hier in dieser Welt, die verdammt geil ist und verdammt gemein, je nach dem in welcher Lage man gerade ist. Wir haben gelernt zu lachen und das Leben zu genießen. Wir wurden hinabgestoßen und aufgefangen, mussten lernen zu kämpfen und aufzustehen.
Früher oder später sind wir allen einem bestimmten Punkt angekommen, wo wir uns getroffen haben und zusammen in den Abgrund sehen konnten. Wir haben uns verliebt und taten einen Schritt durch das Tor, was sich Vertrauen nennt und Ungewissheit. Vielleicht habt ihr Glück gehabt und wurdet zurück geliebt. Vielleicht habt ihr dort, in dieser anderen Welt etwas Wunderschönes gesehen. Wenn nicht, dann versteht vielleicht, was ich meine:
Wenn man wirklich liebt, wenn man nachts auf Wiesen liegt und Sterne zählt, wenn man lachen muss ohne Grund und durch die Welt gehen kann ohn Schmerzen zu spüren bei jedem Schritt, wenn man sich frei fühlt in jedem Augenblick und man Musik spürt, so ganz tief in einem drin, wenn man so liebt, sollte man doch alles dafür geben, ihn oder sie festzuhalten. Möglicherweise kann das egoistisch sein, doch wir haben ein Recht auf Egoismus und ich finde, wir haben zu nichts mehr Recht als zu lieben und geliebt zu werden. Lasst nicht los, denn das braucht ihr nicht. Es wird eine andere Lösung geben.

Dienstag, 9. August 2011

"Ohne die Liebe könnte die Menschheit nicht einen Tag existieren."

Dieses Zitat ist von Erich Fromm, aus "Die Kunst des Liebens" entnommen. keine Ahnung, ob jemand von euch dieses wundervolle Buch mal gelesen hat, deshalb werde ich den Zusammenhang mal kurz erklären.

Fromm beruht sich auf der Tatsache, dass der Mensch durch die ihm verliehene Vernunft sich als einziges Lebewesen seiner eigenen unbedingten Sterblichkeit bewusst ist. Er meint, ohne die Liebe wäre er dadurch nicht in der Lage seine Einsamkeit zu überwinden, da er absolut allein wäre und so "den Kräften der Natur und der Gesellschaft hilflos ausgeliefert". Nach Erich Fromm haben die Menschen von Natur aus durch dieses Sich-Selbst-Bewusstsein eine allgemeine große Angst vor dem Alleinsein, auch "Abgetrenntsein", was die Suche und die Klammerung nach der Liebe noch einmal sehr verstärkt.
Er sieht auch in der Liebe das Enstehen vom "Wahnsinn". Ein Mensch verfällt in ihn nach absolutem Scheitern einer Liebe, um das Gefühl von Einsamkeit nicht mehr zu empfinden, da "die Außenwelt, von der man [er] abgetrennt ist, verschwunden ist."
Fromm ist davon überzeugt, dass sogar der einzige Sinn des Lebens für einen Menschen jemals und ultimativ die Liebe ist. Er weißt darauf hin, dass er damit nicht unbedingt die Liebe zu Menschen meint, es gibt auch die Liebe zur Kunst oder zu Tieren oder zu Gott beispielsweise.

Der Text führt noch sehr viel weiter, etwa wie durch andere Wege und Mittel dem Gefühl von Abgetrenntsein entronnen werden kann und wie das in anderen Kuluren und anderen Zeiten gehandhabt wird und wurde. Auch das Problem der Individualität wid gesprochen und warum wir in Schwierigkeiten geraten, wenn wir "den Vollzug einer zwischenmenschlichen Beziehung als Liebe bezeichnen".
Wenn euch das Thema interssiert, schreibt einfach ein Kommentar und ich werde mich noch weiter in das Buch vertiefen um es hier vereinfacht darzustellen.

Montag, 25. Juli 2011

Du wirst immer der Eine für mich sein.

Man könnte meinen, dieser Satz vermittle eine Feststellung. Etwas, das in den Augen des Sprechers absolut feststeht. Eine Überzeugung, von der ihm in diesem Augenblick nichts und niemand abbringen können. Doch dieser Augenblick der Sicherheit vergeht viel zu oft viel zu schnell Gibt es so etwas wirklich, die Liebe des Lebens oder beweist die Welt auch in diesem Punkt wieder einmal die eigene Vergänglichkeit?
Wenn es stimmt, was niemand weiß, dass es für jeden Menschen eine Person gibt, die für ihn bestimmt ist, dann sollte die Liebe doch ewig sein, nicht wahr? Oder ist ewig nur im übernsinnlichen Zusammenhang gemeint? Womöglich ewig im Augenblick. Unendlich in einer Sekunde, welche den Liebenden nie genommen werden kann? Aber auf was kann man sich noch verlassen, wenn das, was die Wel zusammen hält, soweit die das tut, die Liebe auch nur vorbei geht? Wenn sie dem Krieg und der Gier und dem Zorn nicht entgehen kann?
Vielleicht sollte man es nicht so auseinander nehmen. Vielleicht sollte man die Liebe auf ihrem Podest stehen lassen und es bewundern, ohne es zu hinterfragen. Vielleicht sollte man lieben und kämpfen für den oder die Richtige, auch wenn es nicht für immer richtig sein kann, auch wenn man nur mal kurz das Gefühl hatte, sich durch die Liebe dieses Anderen besser fühlen zu können. Vielleicht ist es manchmal auch besser, ab und zu mal still zu sein und den Atem anzuhalten, nur für einen Augenblick, um sich klar machen zu können, welches unglaubliches Glück wir doch haben, überhaupt lieben zu dürfen und die Möglichkeit zu haben, dadurch alles um uns vergessen zu können.
Aber vielleicht, wenn wir dazu in der Lage wären, wäre es auch nicht schlecht, aufgeben zu können, aufzuhören zu lieben, wenn diese Liebe nicht mehr die schlechten Dinge im Leben vergessen lässt, sondern selber zu einem schelchten Gefühl wird. Dann sollte man faires halber, wenn es schon die unendliche Liebe nicht geben kann, die Möglichkeit dazu haben, sich einen neuen Menschen suchen zu können, der besser für einen ist. Aber was ist schon fair?

Donnerstag, 21. Juli 2011

Was macht den Menschen zu dem, was er ist?

Von unserem Standpunkt aus gesehen scheint es oft so, als gäbe es die Welt nur, weil die Menschheit existiert. Dass es ein leben vor uns gab, konnen wir zwar beweisen, aber reicht unser Vorstellungsvermögen wirklich aus, diese Erkenntnis wirklich zu begreifen? Ist nicht alles, was unsere Welt heute ausmacht, erst durch uns entstanden? Haben wir nicht die Zeit erfunden, die Sprache, die Kunst, die Forschung?
Es ist uns beinahe unmöglich geworden, von dem heutigen Zeitpunkt eine Welt ohne uns Menschen zu verstehen, die alles in Verträgen beschließen müssen und die sich ständig Papier hin und herschieben müssen, damit es funktionieren kann.
Eine Welt, die kein Nachdenken zulässt, weil die Gehirne der Organismen dafür noch nicht ausgeprägt genug sind. Es gibt Instinkte, die die Nahrungskette regeln und die Natur, die den Rest logisch aneinanderreiht und es funktionierte. Natürlich hat sich da bis heute nichts geändert. In der Welt der Tiere und Pflanzen ist es bis jetzt genauso geblieben, soweit sich der Mensch noch nicht eingemischt hat. Nur das wir erklären können, warum die Blätter im Herbst von den Bäumen fallen und wie das Chamäleon seine Farbe ändern kann. Ändern tut das zwar nichts und der Nastur interessiert das schon gleich gar nicht, warum sie dieses oder jenes tun und ob wir das nun wissen oder nicht.
Da ist ein Unterschied zwischen den Menschen und der Natur. Man könnte meinen, wir gehören dazu, sind ein Teil davon, vielleicht sogar ein beabsichtigter Teil eines höheren Planes, wer kann sich da schon sicher sein. Ich denke aber, wir sind allgemein irgendwie anders. Denn wir haben nicht nur die Fähigkeit, zu denken und aus unseren Taten Konsequenzen zu ziehen (manche Tiere beherrschen dies ohne Zweifel auch), wir können auch darüber nachdenken, warum wir nachdenken.
Um auf die Frage zurückzukommen, was den Menschen den eigentlich ausmacht und was ihn zu dem macht, was er ist. Grönemeyer meint, der Mensch ist Mensch, weil er lacht, liebt, vergisst, verrmisst, glaubt und weil er Freude bereiten kann. Es gibt neben diesen noch mehr Eigenschaften, die er in seinem Lied dem Menschen zuschreibt und es gibt tatsächlich ganz besondere Eigenarten, die der Mensch durch sein ausgeprägtes Gehirn besitzt.
Ich habe auch noch mal unten eine Abhandlung zu dem Thema aus einem Buch herausgekramt. Es geht hier etwas abstrakter darum, wann der Mensch wirklich Mensch ist und wann er sich vom Tier unterscheidet. Ich muss dazu sagen, das Werk, aus dem der Auszug ist, enstand 1917.
Macht euch eure eigenen Gedanken darüber, wenn ihr wollt. Ich kann dazu nur noch sagen, dasswir nicht wissen können, wie die Welt wirklich ohne uns ablaufen würde, weil wir nun einmal unseren Computer im Kopf haben und uns schlecht vorstellen können, wie es ist, nicht nachzudenken und überhaupt nicht zu denken. Es ist möglicherweise auch nicht unsere Aufgabe, zu verstehen, wie andere Lebewesen nicht denken und trotzdem leben. Wir haben unsere eigene Welt und ob wir wollen oder nicht, sind wir anders, daran können wir nichts ändern. Es ist auch eine Gabe und was wir damit anfangen, ist unsere Entscheidung.

Ich für meinen Teil gehe jetzt schlafen, obwohl es erst halb 10 ist und zwar weil ich weiß, dass ich morgen früh um 5 arbeiten gehen muss und ich weiß ebenso, dass ich dort ausgeschlafen sein muss, weil ich sonst nicht die Leistung erbringen kann, die ich von mir selbst erwarte. Wenn ich nicht denken könnte, würd ich schlafen, wenn ich müde bin und zwar, weil das mein Instinkt ist. Ich bin ein Mensch und kann so selbst entscheiden. Allerdings, wenn ich nicht denken könnte, würde ich auch nicht arbeiten gehen, weil Geld für mich kein Sinn ergeben würde. Und so unterscheide ich mich als Mensch von den übrigen Lebewesen.

"Ein Wahnsinniger kann Gedanken hervorbringen, die an Plato erinnern, und ein kleiner frommer Schulknabe in einem Herrnhuter Institut denkt tiefe mythologische Zusammenhänge schöpferisch nach, aber er weiß nichts davon! Er ist ein Baum oder ein Stein, bestenfalls ein Tier, solange er es nicht weiß. Dann aber, wenn der erste Funke dieser Erkenntnis dämmert, dann erst wird er zum Mensch. Sie werden doch nicht wohl all die Zweibeiner, die da auf der Straße laufen, für Menschen halten, bloß weil sie aufrecht gehen und ihre Jungen neun Monate tragen? Sie sehen doch, wie viele von ihnen Fische oder Schafe, Würmer oder Egel sind, wie viele Ameisen, wie viele Bienen! Nun, in jedem von ihnen sind die Möglichkeiten zum Menschen da, aber erst, indem er sie ahnt, indem er sie teilweise sogar bewusst machen lernt, gehören diese Möglichkeiten ihm."
Aus: Hermann Hesse - Demian